Aquarium Inf

Sauerstoffmangel - Behandlung

Themen zu Fischkrankheiten - Sauerstoffmangel

Sauerstoffmangel

1. Allgemeine Beschreibung

Die Krankheit wird durch einen plötzlichen oder zeitverzögerten Abfall der Konzentration von gelöstem Sauerstoff im Wasser unter einen Grenzwert verursacht (dieser hängt in hohem Maße von den Umweltbedingungen sowie der Fischart ab) - nach dessen Überschreitung kommt es zu einem raschen Tod des gesamten Besatzes des Behälters (im Durchschnitt innerhalb eines Tages).

Die Sauerstoffquelle im Wasser ist die atmosphärische Luft sowie die Photosynthese. Die Diffusion von Sauerstoff aus der Atmosphäre erfolgt nur an der Kontaktfläche beider Medien - anders gesagt, je tiefer, desto geringer die Sauerstoffkonzentration. Auch durch stehendes Wasser dringt viel weniger Sauerstoff als durch welliges Wasser (Erhöhung der Diffusionsoberfläche = mehr Sauerstoff im Wasser). Die Menge des im Wasser gelösten Sauerstoffs hängt streng vom Druck und der Temperatur ab (mit steigender Temperatur nimmt die Menge des gelösten Sauerstoffs ab). Bei der Photosynthese ist die Menge des von Pflanzen freigesetzten Sauerstoffs proportional zu ihrer Fähigkeit, Kohlendioxid und Wasser in Verbindungen umzuwandeln, die sie für ihre eigenen Zwecke benötigen (die sogenannte Assimilationsfähigkeit).

Beim Einrichten eines Aquariums sollte immer darauf geachtet werden, dass die Sauerstoffbilanz (Freisetzung-Verbrauch) immer positiv ist (Überwiegen der Freisetzung). Am meisten Sauerstoff im Behälter verbrauchen die Reduktionsmittel - Bakterien, die abgestorbene organische Materie zersetzen (die sich im Substrat und in den Filtern befinden) und nicht beleuchtete Pflanzen (in diesem Moment überwiegt ihr Sauerstoffverbrauch über die Produktion).

2. Art der Krankheit - Typ

Es handelt sich um eine durch Umweltfaktoren verursachte Krankheit.

3. Ursache der Krankheit Sauerstoffmangel

Die Ursache der Krankheit ist ein plötzlicher Rückgang der Menge an gelöstem Sauerstoff im Aquarium.

4. Umstände, die die Entwicklung von Sauerstoffmangel begünstigen

  • Überbesatzung des Behälters
  • Plage von Schnecken
  • unzureichende oder fehlende zusätzliche Belüftung
  • plötzlicher Anstieg der Wassertemperatur
  • geringe Anzahl von Gefäßpflanzen im Verhältnis zur Anzahl von Tieren
  • unsachgemäße Pflanzendüngung (Überdosierung von Düngemitteln, einschließlich Kohlendioxid)
  • Ansammlung von organischem Material im Substrat
  • zu schnelle Entwicklung der bakteriellen Flora in den Filtern und ihren Einsätzen
  • vollständige Abdeckung der Wasseroberfläche (z.B. durch Algen), die den Gasaustausch in beide Richtungen (Luft-Wasser und Wasser-Luft) verhindert

5. Symptome

  • heftige Bewegungen der Fische
  • verminderte oder völlig fehlende Fresslust
  • intensive Öffnung der Kiemenabdeckungen
  • Aufenthalt unter der Wasseroberfläche
  • Luftschnappen
  • übermäßige Schleimsekretion
  • Trübung und Verblassen der Farben
  • Verlust des Gleichgewichts

6. Behandlungsmethoden für Sauerstoffmangel

Wenn die Krankheit in einem frühen Stadium diagnostiziert wurde (keiner der Fische ist bereits gestorben), sollte die Hauptursache beseitigt werden und die Belüftung des Wassers erhöht werden. Bei ersten Todesfällen sollte der gesamte Besatz in einen separaten Behälter mit stehendem und gut belüftetem Wasser umgesiedelt werden. Innerhalb weniger Stunden (wenn keine dauerhaften Schäden aufgetreten sind) sollten sich die Fische erholen. Vergessen wir jedoch nicht, dass ihr Immunsystem erheblich geschwächt wurde. Daher ist die Anwendung von geeigneten Vitaminpräparaten und Wasserzusatzstoffen angezeigt (z.B. Tetra AquaSafe, Aqua Art Safe Water, Sera Aquatan, Tetra Vital, Tropical Multimineral, etc.). Im Hauptbecken werden derweil die Ursachen für die Erkrankung unserer Lieblinge beseitigt. Wenn die Situation unter Kontrolle ist, können wir die Fische wieder in das Hauptaquarium umsetzen.

7. Bemerkungen zu dieser Krankheit

  • Sauerstoffmangel kann den Laichvorgang der Fische, die Entwicklung der Eier und das Wachstum der Brut stoppen.
  • Um sich richtig zu entwickeln, benötigt der Nachwuchs mehr im Wasser gelösten Sauerstoff als erwachsene Fische.
  • Diese Krankheit führt zu einer erheblichen Schwächung des Immunsystems der Fische, was oft zu sekundären bakteriellen, viralen oder parasitären Infektionen führt.

8. Prävention

  • regelmäßige Kontrolle der Menge (Konzentration) des im Wasser gelösten Sauerstoffs
  • angemessener Besatz des Behälters - ausgewogenes Verhältnis von Gefäßpflanzen zur Anzahl der Tiere
  • mäßige Düngung der Pflanzen
  • Verwendung der richtigen Art von Licht (passende Wellenlänge) sowie Einstellung der optimalen Beleuchtungszeit
  • Verwendung zusätzlicher Belüftung des Wassers (insbesondere nachts)
  • regelmäßige Reinigung des Substrats und des Filters
  • regelmäßiger Austausch der Einsätze, insbesondere in biologischen Filtern
  • Erhöhung der Wellenbewegung auf der Wasseroberfläche (z.B. durch Verwendung einer Duschrinne)

9. Links mit zusätzlichen Informationen zu Sauerstoffmangel